2023 // Jahresrückblick – Part 2: Top 100 Songs des Jahres

Der Fahrplan:
12. Dezember: Alberts Top 50 Alben des Jahres
13. Dezember: Christophers Top 100 Songs des Jahres
14. Dezember: Christophers Top 50 Alben des Jahres
15. Dezember: Feature 44 – Track17: Der Jahresrückblick und die Alben des Jahres

Die Besten: Streng genommen ist er nicht aus diesem Jahr, und streng genommen wurde er nie wirklich veröffentlicht. Aber wir sind hier, um Regeln für gnadenlos uninteressant zu erachten, und spätestens seit ich Ende September in New York stand und Black Country, New Road dabei beobachten durfte, wie der schönste der Post-Isaac-Songs, nämlich „Turbine/Pigs“, über 6.000 Kilometer von Zuhause irgendwie ja nur für mich gespielt wurde, konnte es keinen anderen Sieger geben.

Mietfrei im Ohr hauste in diesem Jahr auch der verhuscht-eloquente Dada-Pop von Der Assistent, dessen „Digitales“ wie ein Geheimnis klingt, das nur ich kennen darf. Wenig ist hier viel. Ein Konzept, das auch Niecy Blues für sich als passend auserkoren hat, denn „Violently Rooted“ biegt gekonnt immer dann ab, wenn man glaubt, den haunted RnB-Track irgendwie verstanden zu haben.

Gitarren: Die Schwedin Loopsel hat sich mit einer in Nebel getunkten Grouper-esken Nebel-Folk-Version von Pop ins Herz gespielt („Skammen“), und deathcrash bleiben ihrer Slowcore-Formel treu und schleichen sich an, bevor der große Ausbruch kommt („Empty Heavy“). Den kann auch Newcomerin Heartworms, die nicht nur eine der besten EPs des Jahres mitgebracht hat, sondern mit „Consistent Dedication“ auch einen der besten Songs. Auch groß: Das kontrollierte Chaos des Instrumental-Duos O., das „Slice“ nur mit Saxofon und Schlagzeug trotzdem so klingen lässt, als würden wir eine Gitarre hören. Und Disco-Punk meldet sich mit dem Stampfer „Pinking Shears“ von Mandy, Indiana, zurück, während Nightbus, Suzanne Kraft und Blurt beweisen, dass große Hits auch auf 7“s schlummern („Mirrors“, „Sometimes“, „Cry“).

House/Bass/Beats: Dass Actress mal einen Beat („It’s me (g 8)“) mitbringt, der einem Madlib-Tape gut gestanden hätte, wäre mir vor seinem neuen Album nicht eingefallen, aber hier sind wir nun. Der umwerfende Jungle-Pop von Natural Wonder Beauty Concept darf froh sein, dass ihn überhaupt ein Genre in dieser Liste aufnimmt, so weit draußen ist das Teil, dass dann doch eigentlich nur reinwill. Nämlich ins Herz. Gleiches gilt für den dezenten DnB-RnB-Hybriden von Nia Archives, dessen „So Tell Me“ einer dieser Hits ist, von dem man sich fragt, wieso vorher niemand auf ihn gekommen ist. Und ja, dann ist da noch Aphex Twin, der auf „in a room7 F760“ den verspieltesten Acid seiner Karriere präsentiert.

Pop/Art Pop: Kann es sein, dass dieser Part immer länger wird? Ob „Feuer“, der komplett großartige Leftfield-Wave-Pop von Pose Dia, „Varvain“, dieser zarte Geheimtipp des Berliner Duos AFAR, das außerhalb unserer Hörgewohnheiten umherirrende „Disco“ von Balint Brösel auf der sensationellen Gespensterland-Compilation, das daherpluckernde Kleinod von Marlene Ribeiro („You Do It“) oder doch der erste neue Julia-Holter-Song seit zehn Jahren, der mich wirklich kriegt („Sun Girl“). Pop, der keine Lust darauf hat, Pop zu sein, hatte es selten so gut.

Und dann war da noch jede Menge mehr. Hier als Liste. Oben als Playlist.

1-10
Black Country, New Road – Turbine/Pig
Der Assistent – Signale
Decisive Pink – Destiny
Niecy Blues – Violently Rooted
Pose Dia – Feuer
Actress – Its me (g 8)
Loopsel – Skammen
Natural Wonder Beauty Concept – Natural Wonder Beauty Concept
Heartworms – Consistent Dedication
Mandy, Indiana – Pinking Shears

11-20
Nia Archives – So Tell Me
Water From Your Eyes – Barley
Love Remain – Poetry Of You
O. – Slice
Loraine James – I DM U
Afar – Vervain
Titanic – Cielo Falso
Aphex Twin – in a room7 F760
deathcrash – Empty Heavy
Ciel – Breath

21-30
Balint Brösel – Disco
Nightbus – Mirrors
Saeko Killy – Alt!
Kode9 – Infirmary
Martinou – Open Up The Blinds
Erregung Öffentlicher Erregung – Schwarzes Auge
Kate NV – oni (they)
Lost Girls – With The Other Hand
Blurt – Cry
Rezzett – Hevvy

31-40
Olof Dreijer – Camelia
DJ Koze – Blissda
Lukid – Anatolia
Jessy Lanza – Midnight Ontario
Marlene Ribeiro – You Do It
Lenxi – Apparently Unaffected
Julia Holter – Sun Girl
Freak Heat Wave – In A Moment Divine (feat. Cindy Lee)
a.s.o. – My Baby’s Got It Out For Me
Chunky – RNS

41-50
Nabihah Iqbal – This World Cound’t See Us
English Teacher – Song About Love
Avalon Emerson – Sandrail Silhouette
upsammy – Patterning
Tapir! – On A Grassy Knoll (We’ll Bow Together)
Airhead – Break In
Forest Swords – Butterfly Effect
Cousin – Ante
DJ Panthr – Midnight Mind
Joanne Robertson – Blue Car

51-60
Squid – The Blades
Suzanne Kraft – Sometimes
Ly Trang – so, flag on flag
V/Z – Habadash
Steven Julien & Kyle Hall – Page 3
Andrea – Remote Working
New German Cinema – Being Dead
George Riley & Hudson Mohawke – S e x
Culk – 2000
Hakushi Hasegawa – Mouth Flash (Kuchinohanabi)

61-70
Shiftyman’s Day – Wrong Car
ECHT! – Vault-A
Marina Herlop – La Alhambra
bar italia – Nurse!
Anz – Clearly Rushing
Das A&O – Les Hommes Boivent
Marina Zispin – Ski Resort
Ome – Nada
Midnight Magic – I Found Love
Minor Science – Workahol

71-80
Apiento – Axis
Lake Felix – The Most Broken Heart
Kate Gately – Cleave
Voice Actor – What It’s Worth
Nikki Nair – Can’t Wait
Zoe Mc Pherson – Lamelia
Borai & Denham Audio – Make Me
Yushh – Look Mum No Hands
aus – Until Then
Whitelands – Setting Sun

81-90
Vromm – Red Tuna
Tyson – Can’t Be Unstuck (feat. Coby Sey)
Andre 3000 – Ants To You, Gos To Who?
Otik – Epiphania
Golden DIsko Ship – Well-Oiled Machine
Danny Brown – Tantor
Salamanda – Purple Punch
The Streets – Troubled Waters
Teichmann + Soehne – Serpentine
Tirzah – No Limit

91-100
Shoko Igarashi – Dread
Eartheater – Pure Smile Snake Venom
Refreshers – High in Me
untitled (halo) – limewire
Packed Rich – Disembodied
Nation of Language – Sole Obsession
De Ambassade – Commando
Kosaya Gora – Motorcyclists Die
Bingo Fury – Power Drill
Abyss X – Banyana

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